Chaos an Devisenmärkten nur noch Frage der Zeit

Der Abstieg des US-Dollars als Weltreservewährung und der Mangel an etwas, dass die entstandene Lücke zu füllen imstande wäre, wird auch in Zukunft für eine anhaltend lockere Geldpolitik der Federal Reserve sorgen. Diese Entwicklung werde am Ende ein Chaos an den Finanzmärkten auslösen, wie Hedgefondsmanager und Buchautor James Rickards mitteilte. Der US-Dollar habe heutzutage einen Anteil von 60% an den global gehaltenen Währungsreserven, ein drastischer Rückgang von den noch rund 70% im Jahr 2000.

US-Dollar steht im Zentrum der globalen Verwerfungen

In der Vergangenheit kauften die meisten Regierungen den US-Dollar, da Amerikas Währung als Anker für ihre eigenen Landeswährungen diente. Diese Situation trug dazu bei, die globale Wirtschaft im Gleichgewicht zu halten. Allerdings haben drastische Ausgabenprogramme der US-Regierung und eine gleichzeitige viel zu lockere Geldpolitik der Federal Reserve dazu geführt, die Weltmärkte in den letzten drei Jahren mit US-Dollars zu fluten. Dadurch wurde die globale Ankerkomponente des US-Dollars nahezu zerstört.

Allein die Einführung eines neuen Goldstandards könnte die Situation laut Rickards wieder stabilisieren, jedoch zeichne sich mehr als deutlich ab, dass die heutigen Staatsführer eine solche Lösung ablehnten. Denn mit einer derartigen Entscheidung wäre die Aufgabe der Kontrolle über die Geld- und Währungspolitik verbunden, die in den letzten Jahrzehnten einen enormen Einfluss auf die Aktivitäten der Weltwirtschaft ausübte. Rickards ergänzte, dass die Investoren auf den Ausbruch von Chaos an den globalen Devisenmärkten vorbereitet sein sollten, wenn das Papiergeldsystem in einen Crash übergehen wird. Es stelle sich nicht die Frage ob eine solche Situation eintreten könnte, sondern wann.

In der heutigen Situation, in der es mehrere Reservewährungen aber keinen Anker mehr gebe, verhalte sich nicht nur eine Zentralbank unverantwortlich, sondern gleich mehrere zum selben Zeitpunkt. Die Zentralbanken befinden sich laut Rickards in einem Abwertungswettlauf ihrer nationalen Währungen, wie der renommierte Hedgefondsmanager gegenüber Yahoo Daily Ticker erklärte. Ein Goldstandard binde den Außenwert einer jeden Währung an den Wert von exakt 1 Feinunze Gold.

Auf diese Weise werden Staatsregierungen und Zentralbanken davon abgehalten, Geld bis zum Geht-nicht-mehr zu drucken oder Ausgabenprogramme zu beschließen, die die öffentliche Verschuldung zum Explodieren bringen. Deshalb klinge die Einführung eines neuen Goldstandards alles in allem nach einer guten Idee, ausgenommen derjenigen Personen, die die politische Verantwortung in ihren Händen hielten. Doch die heutigen Eliten widersetzten sich diesem Vorschlag mit Vehemenz, da ihnen die Möglichkeit genommen würde, weiterhin Geld zu drucken.

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